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gegen den zeitgeist
Veröffentlicht: 23.11.2025

Der allgemeine Opferkult endet damit, dass jeder ein Opfer zu sein hat, aufgrund der staatlich verordneten Opferpflicht. Auch wenn man sich nicht als Opfer fühlt, wird man dazu angehalten, sich auf die Suche nach dem Opfer in sich zu begeben. Bleibt die Suche erfolglos, dann denkt man sich eben, um dazuzugehören, eine Opfergeschichte aus. Typisch dafür sind jene Fälle, in denen sich Menschen als Juden oder Schwarze ausgegeben haben, nur um Anerkennung zu bekommen und der allgemeinen Opferpflicht Genüge zu tun. Offenbar kann man heute nur glücklich sein, wenn man auf traumatische Erlebnisse verweisen und selbstverständlich auch Schuldige oder "systemische" Gegebenheiten für seine Identitätskrisen verantwortlich machen kann. Nietzsche hatte Recht. Wir sind heute in einem Kult der Schwäche gefangen.