Hegel hat einmal angemerkt, dass sich weltgeschichtliche Episoden zweimal ereignen. Marx fügte hinzu, einmal als Tragödie und ein zweites Mal als Farce. Für Marx war die Machtergreifung Napoleon Bonapartes eine Tragödie und der Staatsstreich seines grotesken Neffen Louis Bonaparte eine Farce. Ganz im Sinne von Karl Marx kann man die Klimabewegung als Farce deuten, als Karikatur der 1968er Bewegung.
Beide Aufstände kommen von den Kindern des Establishments, aber während die 1968er sich vollkommen mit ihrer Sache identifizierten und oft bis zum eigenen Untergang für sie eintraten, sind die Aktivisten von „Fridays for Future“ nicht mehr als bequeme Teilzeitrevolutionäre, die sich bereitwillig von amerikanischen Fonds finanzieren lassen und zwischendurch immer wieder einmal in den „wohlverdienten“ Urlaub gehen. Sie fliegen dann zur Erholung um die halbe Welt in ferne Kontinente und lassen es sich dort als Privatpersonen gutgehen.
Denn ein Merkmal der Klimabewegung ist, dass ihre Mitglieder allesamt in zwei Personas zerfallen, in den Aktivisten und die Privatperson. Je nachdem, in welchem Identitätsmantel man gerade steckt, kämpft man emphatisch für die Klimasauberkeit oder man versaut das Klima durch eine Reise als Privatperson, die einen gigantischen Co2-Fußabdruck zurücklässt. Einen solchen könnte der einfache Arbeiter niemals verursachen, weil ihm die Inflation selbst die Kohle für einen Kurzurlaub in Caorle weggefressen hat. Einen blamableren und verachtenswerteren Versuch, sich aus dem totalen moralischen Versagen mit Hilfe einer Doppelpersönlichkeit herauszulügen, hat diese Welt wohl noch nicht erlebt. Dazu muss man schon über die natürliche Hochmütigkeit einer aufgeblasenen Geldelite verfügen.
Klimabewegung ist anmaßend, elitär, narzisstisch