Von einer Stadt gibt es nicht ein einziges Bild. Sie zerfällt in viele verschiedene Stadtbilder. Vor allem unterscheidet sich das Bild der reichen Bezirke von dem der armen. Wir leben in einer Klassengesellschaft und wir wohnen getrennt nach Klassen. Die Reichen, wie der Reemtsma-Clan, wohnen in der Gegend von Blankenese, die Armen sind zusammengepfercht in Bezirken wie Wandsbek oder Horn. In Horn haben deutlich über 50 % der Bewohner Migrationshintergrund.
Wandsbeker Chaussee. Früher bunt, heute monochrom
Die Wandsbeker Chaussee liegt im Zentrum von Wandsbek und führt am vom österreichischen Pleitier Benko ruinierten ältesten Karstadt-Kaufhaus Hamburgs vorbei. Vom Kaufhaus ist nur die Fassade geblieben. Hinter ihr verborgen ist eine hochwertige Wohnimmobilie für die bessere Gesellschaft im Entstehen. Das Bild der Wandsbeker Chaussee hat sich in den letzten 20 Jahren gravierend verändert. Als ich mich in der Nähe der zentralen Verkehrsader und Einkaufsstraße des Bezirkes ansiedelte, war die Straße tatsächlich bunt. Es fanden sich Restaurants mit deutscher Küche aber auch Griechen, Kroaten, Italiener etc. Die Geschäfte waren eine Mischung aus deutschem Kleingewerbe und Handelsketten wie Rewe und Budnikowsky.

In der Zwischenzeit hat sich die Lage verändert. Vor allem die Meile zwischen der S-Bahnstation Wandsbeker Chaussee und der U-Bahnstation Wandsbek Markt ist zur türkisch-arabischen Monokultur geworden. Das Bild wird von unzähligen Friseur- und Barber-Shops, türkischen Supermärkten und arabischen Restaurants und Imbissen dominiert. Auf den Trottoirs sieht man bärtige Männer und Frauen mit Kopftüchern. Der Busbahnhof vor dem Rathaus des Bezirkes ist fest in arabischer Hand. Imbisse und Getränkeläden werden von Migranten geführt. Fladenbrot, Döner und fernöstliches Süßgebäck sind die dominanten Waren, die angeboten werden. Die Wartenden bei den Stationen der Busse in Richtung Horner Rennbahn und Jenfeld, sind konservativ geschätzt gut zur Hälfte Menschen mit Migrationshintergrund. Manchmal hat man den Eindruck, dass im Bus mehr Frauen mit Kopftuch als ohne Kopftuch sitzen. Ohne lang herum zu lavieren, muss man sagen, dass das Bild in den Bussen stärker von muslimischen Migranten als von deutschen Non-Migranten geprägt wird. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zusammensetzung der Passagiere der Busse ganz deutlich in Richtung der Migranten aus der arabischen Kultur verlagert. Und hier erhebt sich dann doch für viele Deutsche die Frage: „Ist das noch mein Deutschland?“. Nicht selten hört man von ganz normalen und keinesfalls radikalen Menschen die Frage: „Ist das noch meine Heimat?“ So mancher hat das Gefühl, von einer fremden Kultur verdrängt zu werden. Und genau diese Gefühle sind es, die die AfD für immer mehr Menschen aus der Mitte der Gesellschaft wählbar macht. Wenn von Roten und Grünen diese tatsächlich existierenden Veränderungen geleugnet oder umgedeutet werden, dann fühlen sich viele Wähler von ihnen nicht mehr verstanden, manche sogar verarscht. Man kann nicht ungestraft das Wirkliche leugnen, das das Volk deutlich sieht. Das machen aber die linken Parteien und heizen damit die ohnehin schon gespannte Situation weiter an.