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gegen den zeitgeist
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Veröffentlicht: 06.04.2025
Beschreibung

Generation X gegen Z, Babyboomer gegen Millenials - schon seit Jahren beobachtet Bernhard Heinzlmaier die Konflikte, die Generationen miteinander führen. Er sieht einen neuen, größeren und tiefgreifenden Generationenkonflikt schwelen, der darin bestehe, dass jeder denke, die Wahrheit zu kennen und keine Kompromisse eingehen wolle. Schlussfolgerungen aus über 30 Jahren Jugendkulturforschung hat er in seinem neuestem Buch "Babyboomer gegen Generation Z: Vom Ende des neuen Biedermeier" verarbeitet.

Die Konfliktlinie verlaufe bei den heute 40-Jährigen, dort werden die Generationen in zwei Gruppen unterteilt, die sich gegenüberstehen. Heinzlmaier sieht einen Widerspruch im Verhalten der Helikoptereltern der Generation X, die ihre Kinder im wahren Leben einerseits überbehüten, sie in der digitalen Welt aber andererseits komplett alleine lassen. Die Folge ist, dass Kinder der Generation X verantwortungsvolle Positionen scheuen, Furcht vor der Freiheit haben und Sicherheit in einem überbehütendem Staat suchen. Gleichzeitig ist diese Generation auf der Suche nach spektakulären Eindrücken in den sozialen Medien, die man im realen Leben fürchtet - dort verbringt sie sehr viel Zeit. Ihr Alltag ist geprägt von einer rund-um-die-Uhr-Betreuung in der digitalen Welt, in der man versinkt. 

Diese Mediensozialisation und -nutzung unterscheidet die Generationen voneinander, weil die Welt ganz anders erlebt wird: Statt einem Medium ausgeliefert zu sein, ist die junge Generation mit Medien und Eindrücken überversorgt. So entstehe ein anderer Typus an Mensch, sagt Heinzlmaier, der auch das gesellschaftliche Miteinander und den politischen Raum ganz anders prägt: ängstlich, besorgt, zurückgezogen, anpassungsorientiert. Er empfiehlt, den Medienkonsum der Jugendlichen zurückzuschrauben, medienfreie Zonen zu schaffen und die Kinder wieder zu aktiven statt passiven Menschen erziehen und so das gegenseitige Miteinander auch über die Familien hinaus wiederzubeleben.